Die perfekte Mutter

 

 

......ausser uns selbst natürlich;-)

 

Ich habe mal den Wortbeschrieb im Duden für "Mutter" nachgeschlagen:

1.Frau, die ein oder mehrere Kinder geboren hat

2.Frau, die in der Rolle einer Mutter ein oder mehrere Kinder versorgt, erzieht

Wortbeschrieb für „perfekt“ im Duden: frei von Mängeln, vollkommen

 

Synonyme: einwandfrei, fehlerfrei, fehlerlos, frei von Mängeln, makellos, meisterhaft, mustergültig, ohne Fehler/Makel/Mängel, untadelig, vollendet, vollkommen, vorbildlich; (gehoben) ohne Fehl [und Tadel]; (bildungssprachlich) in optima forma; (umgangssprachlich) tipptopp; (emotional) tadellos

 

Dann könnte man die perfekte Mutter also in etwa so beschreiben:

Eine einwandfrei, fehlerlose, tadellose, mustergültige, makellose Frau usw., die ein oder mehrere Kinder geboren hat oder in der Rolle der Mutter Kinder versorgt und erzieht.

 

Was genau stellt man sich unter einer „perfekten Mutter“ vor?

 

Arbeiten und womöglich Karriere machen, den Haushalt aber trotzdem immer perfekt halten und für die Kinder jederzeit da sein? Die Kinder ordentlich versorgen, durchimpfen und angepasst erziehen? Immer alle Termine im Kopf haben, überall anwesend sein und womöglich noch mithelfen? Und dazu dann auch noch top aussehen und gut drauf sein? Ein Haus und einen perfekten Garten haben?

 

Ist es möglich all diese Erwartungen zu erfüllen und zu aller Zufriedenheit unter einen Hut zu bringen? Ist es in Wahrheit nicht so, dass wir überall sein sollten, aber nirgendwo mit Herz und überzeugt dabei sein können, weil wir danach streben all diese Erwartungen zu erfüllen? Und dass uns das manchmal unzufrieden macht und wir dann gerne mit dem Finger auf andere zeigen um von uns abzulenken? Realistisch gesehen, können wir ja eigentlich machen was wir wollen, wir können dem nie gerecht werden.

 

Wo bleibt die Zeit für uns selbst? Wie können wir den Kindern vorleben, was wir uns eigentlich für sie wünschen, wenn wir das Gefühl haben, solchen Erwartungen entsprechen zu müssen? Da hat uns die Emanzipation, meiner Meinung nach, auch nicht wirklich zu mehr Selbstbestimmtheit verholfen.

 

Jedenfalls habe ich vor Jahren eingesehen,  dass ich das alles ja realistisch gesehen gar nie sein kann und auch gar nicht möchte. Ich bin mir dessen voll bewusst und ertappe mich doch immer wieder dabei, dass ich unbewusst dem Drang nachgebe entsprechen zu wollen. Und dann machen sich sofort wieder Selbstzweifel in mir breit machen.

 

Da kommt mir in den Sinn, was mein Sohn einmal zu mir gesagt hat, als er nicht mehr in die Schule wollte: Weisst du Mama, es sind alle Roboter, aber ich eben nicht. In einer Gesellschaft die stark nach Leistung und Perfektion strebt, meint  mein 10-jähriger versagt zu haben, weil er eigentlich alles „perfekt“ machen möchte und es ihn so viel Energie kostet überall entsprechen zu wollen!

 

Eigentlich wollen wir alle ja nur, dass unsere Kinder gut auf das Leben vorbereitet sind. Manchmal vergessen wir dabei, dass zum Leben auch das Scheitern gehört. Das Scheitern an den eigenen Ansprüchen und denen von anderen. Das eingestehen von Fehlern gehört dazu und der Satz: „Es tut mir leid, das hätte ich vielleicht anders machen sollen“ wäre viel wertvoller und authentischer, als immer alles perfekt machen zu wollen oder es nach Aussen so erscheinen zu lassen.

 

Perfekt ist eine Illusion! Wollen wir wirklich Schuldgefühle und Selbstzweifel weil wir einer Illusion nacheifern? Oder wollen wir lieber vorleben authentisch und zufrieden zu sein?

 

Ich wünsche meinen Kindern von ganzem Herzen, dass sie echt sein und ihre eigenen Meinungen und Werte leben können. Dass sie lernen ihrem Herzen zu folgen. Dass sie in schwierigen Momenten immer jemanden an der Seite haben, der ihnen Halt gibt. Dass sie, auch wenn sie scheitern und nicht immer alles rund läuft, an sich glauben und Vertrauen und Mut schöpfen können.

 

Und mir wünsche ich, dass ich mir zuhöre und mich selbst wahrnehme. Anstatt perfekt möchte ich echt sein - so wie ich wirklich bin. Ich wünsche mir, dass ich keine Angst habe Fehler zu machen und weniger an mir zu zweifeln. Ich wünsche mir, dass ich für meine Kinder da sein kann, wenn sie mich brauchen und sie wahrnehme, so wie sie sind und nicht so wie sie sein sollten. Und ich wünsche mir, dass ich mir dem HIER und JETZT bewusst bin, wertvolle Zeit mit meinen Kindern verbringe und diese zu schätzen weiss.

 

Jeder soll es doch so machen wie es für ihn stimmt. Es wird wieder Tage des schlechten Gewissen und der Selbstzweifel geben – wo die Angst in uns aufkommt etwas falsch zu machen und wo wir uns unserer Selbst nicht sicher sind. Wir sollten in solchen Momenten innehalten, uns auf die Schulter klopfen und zu uns sagen: "ich bin stolz auf mich, weil ich den Mut habe es anders zu machen, so wie es für mich stimmt. Ich darf Fehler machen, das gehört dazu.“

 

Versuchen wir öfters unserem Herzen zu folgen - dem guten Gefühl, dass wir verspüren wenn uns etwas anzieht und wahrzunehmen, wenn uns etwas widerstrebt.

 

Kommt, liebe Mamis, lassen wir das Perfekte-Mami-Bild endlich los

und unterstützen uns einfach gegenseitig!!!

 

Was wünscht du dir für dich und deine Kinder?

Welche Perfekte-Mami-Angewohnheiten könntest du ablegen,

um zufrieden unperfekt zu sein?;-)